Seit Beginn der Corona-Pandemie in 2020 verbreiteten sich zunehmend immer neu auftretende Virusvarianten. War es Ende 2020 zunächst noch die Alpha-Variante, so ist mittlerweile die Omikron-Variante in den meisten europäischen Ländern am dominantesten. Doch welche Varianten gibt es noch? Welche gelten aktuell als besorgniserregend? Und welche Varianten könnten uns künftig betreffen? Hier erhalten Sie einen Überblick über alles Wichtige zu den verschiedenen Varianten.
Inhaltsverzeichnis:
- Corona im Wandel der Zeit
- BA.1, BA.2, BA.4 und BA.5? Omikron und seine Subvarianten
- VOC und VOI?
- Deeskalierte Varianten
- Aktuelle Situation in Deutschland
- Ausblick: Omikron auch weiterhin dominanteste Variante?
- Was kann ich tun, um mich zu schützen?
- Schnelltests günstig online bestellen
Corona im Wandel der Zeit
Der Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus in 2020 lähmte die gesamte Welt. Es verbreitete sich rasant, führte zu schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen und brachte die Wirtschaft zeitweise zum Stillstand. Im Laufe der Zeit veränderte sich nicht nur die Effizienz der dringenden Gegenmaßnahmen, sondern auch das Virus selbst. Durch Mutationen kam es zu Veränderungen des Erbmaterials und dadurch zur Entstehung verschiedener Varianten.
Alpha (B.1.1.7): Im Herbst 2020 wurde zunächst die Virusvariante Alpha in Großbritannien entdeckt. Sie war leichter übertragbar als die ursprüngliche Virusvariante. Außerdem war die Sterblichkeit – unabhängig vom Alter – deutlich erhöht, wie es auf infektionsschutz.de heißt. Im Frühjahr 2021 war sie die klar dominierende Variante, mittlerweile wird sie kaum noch nachgewiesen.
Beta (B.1.351): Die Beta-Variante wurde Ende 2020 in Südafrika nachgewiesen und zeichnete sich ebenfalls durch eine höhere Übertragbarkeit aus.
Delta (B.1.617.2): In Indien wurde im Oktober 2020 die Delta-Variante entdeckt. Diese Virusvariante breitete sich in vielen Ländern stark aus. Sie hatte eine wesentlich höhere Übertragbarkeit als das ursprüngliche Virus oder die Alpha-Variante. In Deutschland wurde sie fast vollständig verdrängt durch Omikron.
Omikron (B.1.1.529): Diese Variante wurde im November 2021 erstmals in Südafrika nachgewiesen. Omikron zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Zahl von Mutationen aus – im Vergleich zur ursprünglichen Variante aus Wuhan. Einige Mutationen dieser Variante haben eine erhöhte Übertragbarkeit und können die Immunabwehr besser umgehen. Dies gilt etwa für die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. Omikron ist aktuell die weltweit vorherrschende Corona-Variante.
Weitere Varianten: Zu anderen Varianten, die ebenfalls entdeckt wurden, zählen die die Kappa-, Gamma-, Lambda- und My-Varianten. Die Kappa-Variante (B.1.617.1) ist eine Linie der B.1.617 Variante, von der auch die Delta-Variante ausgeht. Sie zählt aber mittlerweile als deeskalierende Variante, wie im Folgenden erklärt wird. Darüber informiert das Bundesministerium für Gesundheit. Die My (oder Mu) -Variante (B.1.621) wurde 2020 in Kolumbien entdeckt, wo sie dominierend war, aber sich nicht in andere Länder verbreitete, wie das Aerzteblatt schreibt. Im August 2020 wurde die C.37-Mutation, Lambda, in Peru entdeckt. Im Juni 2021 war sie für 82% der dortigen Infektionen verantwortlich. Allerdings ist sie in europäischen Ländern kaum verbreitet, wie infektionsschuz.de berichtet. Die Gamma-Variante (P.1) wurde im November 2020 in Brasilien entdeckt, wo sie für viele Infektionen sorgte. Weltweit gibt es vereinzelte Fälle, in Deutschland liegt die Zahl konstant unter 0,1%.
Laut Bundesministerium für Gesundheit werden die unterschiedlichen Varianten des Coronavirus übrigens nach Buchstaben des griechischen Alphabets benannt, um etwaige Stigmatisierungen der Länder, in denen sie entdeckt wurden, zu vermeiden.
BA.1, BA.2, BA.4, BA.5 und BQ.1.1? Omikron und seine Subvarianten
Sie ist seit Januar 2022 die weltweit dominierende Virusvariante: Omikron, eine Variante des Betacoronavirus SARS-CoV-2. Die generelle Bezeichnung von Omikron nach Pango-Nomenklatur, dem Bezeichnungssystem für SARS-CoV-Varianten, lautet B.1.1.529. Omikron selbst hat die Untervarianten BA.1, BA.1.1, BA.2 und BA.4/5.
BA.1, erstentdeckte Variante, wurde Anfang 2022 verdrängt von deren Untervariante BA.1.1, wie die WHO in ihren Berichten über die Coronalage informiert. BA.1.1 wiederum wurde im März 2022 durch BA.2 verdrängt, welche wiederum Ende Juni 2022 von den aktuell vorherrschenden BA.4 und BA.5 Varianten verdrängt wurde.
Schon BA.1 wies eine höhere Übertragbarkeit als Delta auf, wie die United Kingdom Security Agency (UKHS) berichtete. Bei Erwachsenen löste sie Erkrankungen mit geringerem Schweregrad aus. Auch bei Ungeimpften und Ungenesenen war das Hospitalisierungsrisiko nur ein Drittel so hoch, wie bei Delta. Auch war die Impfstoffeffektivität geringer.
BA.2 konnte laut Reuters und WHO auch eher mehrfach geimpfte Personen infizieren, wobei der Schweregrad der Erkrankung jedoch nicht erkennbar schlimmer als bei BA.1 war. Gegenüber BA.1 hatte BA.2 einen doppelt so hohen Wachstumsvorteil.
Es gibt Anzeichen dafür, dass BA.4 und BA.5 nochmal eine ähnlich hohe Steigerung der Wachstumsrate haben könnten, wie die Pharmazeutische Zeitung schreibt. Außerdem deuten Hinweise darauf, dass sich die Inkubationszeit auf eine Woche verlängert, und Infizierte vermehrt über Husten berichten. Dominierend und weltweit für Corona-Wellen verantwortlich ist die BA.5-Variante, wie die Apotheken-Umschau schreibt. Dagegen ist die BA.4.-Variante weniger stark vertreten, Infektionen nehmen jedoch zu.
Anfang Juni wurde in Indien die BA.2 75-Untervariante entdeckt, vermutlich eine Untervariante von BA.2, wie es beim Bayerischen Rundfunk heißt. Dort breitete sich die Variante rasant aus, mittlerweile wurden auch weltweit vereinzelt Fälle nachgewiesen. In Deutschland liegt der Anteil jedoch bei unter 1 Prozent. Durch mehrere Mutationen im Spike-Protein hat diese Variante eine besonders gute Immunflucht, wie t-online erklärt.
Ein weiterer Subtyp der BA.2-Subvariante ist XBB. Laut t-online breitet sich sich dieser Subtyp derzeit besonders in Singapur aus. Aktuellen Studien zufolge sei diese Variante am besten dazu in der Lage, einen aufgebauten Immunschutz zu umgehen. Es wird befürchtet, dass Impfungen, Medikamente oder überstandene Erkrankungen davor nicht mehr schützen.
Der im September erstmals in Deutschland nachgewiesene Omikron-Subtyp B.Q.1.1. besorgt Experten aktuell am meisten. Er besitzt einen höheren Übertragungsvorteil als BA.5. Darum wird vermutet, er könne BA.5 als dominanteste Subvariante ablösen und noch im November für die nächste Welle verantwortlich sein. Hier erfahren Sie mehr.
Insgesamt zeigte sich durch Omikron, dass die Zahl der Infektionen zwar stark anstieg, aber nicht die Hospitalisierungen und Todesfälle, wie die WHO berichtet. Dennoch stellt die schnelle Ausbreitung in vielen Staaten eine große Herausforderung des Gesundheitssystems dar. Für gefährdete Gruppen könnte auch eine erhöhte Morbidität möglich sein.
Generell ist das Gesamtrisiko von Omikron „sehr hoch“ und die Variante gilt als sogenannte „Variant of Concern“ (VOC), also als besorgniserregende Variante.
VOC und VOI?
Wie erwähnt verändern sich Viren durch Mutationen. Wenn sich dadurch das Erbgut in gewissen Eigenschaften sehr verändert, entstehen sogenannte besorgniserregende Varianten (Variants of Concern, VOC). Solche Veränderungen können beispielsweise eine erhöhte Übertragbarkeit oder ein leichteres Umgehen des Immunsystems sein. Dazu gehört auch beispielsweise das Umgehen des Impfschutzes, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt. Varianten, die keine dieser Besonderheiten aufweisen, gelten nur als Varianten von Interesse (Variants of Interest, VOI). Beide Arten der Varianten werden beispielsweise von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachtet.
Deeskalierte Varianten
Neben den schon genannten Varianten gibt es noch zusätzliche Varianten von SARS-CoV-2, die von der WHO und dem RKI deeskaliert, also herabgestuft, werden. Sie weisen mindestens eine der Kriterien auf: nicht mehr im Umlauf, zirkuliert ohne Auswirkungen auf die epidemiologische Gesamtsituation oder aber es gibt keinen Nachweis von bedenklichen Eigenschaften. Einen Überblick über diese Varianten bietet das RKI.
Aktuelle Situation in Deutschland
In Deutschland ist laut infektionsschutz.de die Omikron-Variante seit 2022 vorherrschend. Damit hat sie andere Varianten fast vollständig verdrängt. Besonders die Untervariante BA.5 ist in Deutschland dominierend. Lesen Sie hier mehr dazu. Aber auch der Anteil der BA.4 Variante nimmt stetig zu. Der relative Anteil der BQ.1.1-Subvariante ist aktuell noch sehr gering – verdoppelt sich jedoch jede Woche. Die Corona-Lage wird in Deutschland im Rahmen der sogenannten Coronavirus-Surveillance (Coronavirus-Überwachung) vom RKI überwacht.
Januar 2022 lag der Anteil von Omikron bei 75%. Danach folgte Delta mit 20% und andere Varianten wie Alpha und Beta mit unter einem Prozent. Darüber informiert das Bundesministerium für Gesundheit.
Ausblick: Omikron auch weiterhin dominanteste Variante?
Wie der NDR unter Berufung auf die WHO berichtet, macht die Omikron-Variante BA.2 weltweit den Großteil aller analysierten Fälle aus. In Deutschland und der Europäischen Union ist sie die klar dominante Variante. Hier wurden andere zuvor vorherrschende Varianten wie Delta weitestgehend zurückgedrängt. In Südafrika startete laut SRF bereits im April eine Welle der Omikron BA.5-Variante mit hohem Anstieg der Infektionszahlen. Mittlerweile gingen die Zahlen wieder zurück, aber auch hier ist Omikron vorherrschend.
In Südamerika waren besonders die Lambda- und My-Varianten stark verbreitet. Die My-Variante beschränkte sich allerdings bisher hauptsächlich auf Kolumbien, wohingegen Lambda sich auch in andere Länder des Kontinents ausbreitete. Fälle von Lambda wurden zwar weltweit entdeckt, aber nur vereinzelt, da Omikron weiterhin dominiert. Laut RKI und WHO zählen Lambda und My zu Varianten unter Beobachtung (VOI) und könnten möglicherweise irgendwann besorgniserregend werden. Allerdings sorgt hier mittlerweile eher Omikron, speziell die BA.5-Variante für Sorgen, wie die Konrad Adenauer Stiftung berichtet. Auch in Nordamerika sorgt sie für Anstiege der Infektionszahlen.
Die WHO deeskalierte einige entdeckte Varianten, was bedeutet, dass diese derzeit kein Risiko für die Menschheit darstellen. Dazu zählt beispielsweise die Kappa-Variante. Auf seiner Webseite veröffentlicht das RKI eine Tabelle mit den deeskalierten Varianten.
Welche Virusvarianten könnten uns in Zukunft Sorgen bereiten? Derzeit sieht es danach aus, dass besonders die Omikron-BA.5-Variante für die meisten Infektionszahlen, Anstiege und Coronawellen weltweit sorgt, oder noch Sorgen wird. Auch in Deutschland wird eine erneute Welle durch diese Variante befürchtet. Lesen Sie hier mehr dazu. Wie die Tagesschau berichtete, soll eine neue Variante von Omikron im Juni in Indien nachgewiesen worden sein, BA.275. Allerdings wird besonders dem neuen Subtyp B.Q.1.1 zugetraut, er könne der Nachfolger der BA.5-Variante werden und sie gar als dominanteste Variante verdrängen.
Was kann ich tun, um mich zu schützen?
Wie das Bundesministerium für Gesundheit rät, sind das Einhalten der AHA-Regeln und eine vollständige Corona-Schutzimpfung mit Auffrischungsimpfungen der beste Schutz gegen das Virus und die Varianten. Die AHA-Regeln umfassen Abstand halten (A), Hygiene beachten (H) und im Alltag Maske tragen (A).
Besonders Auffrischungsimpfungen werden aktuell und speziell mit Blick auf den Herbst und einer prognostizierten nächsten Corona-Welle empfohlen. Lesen Sie mehr dazu. Da die letzte Impfung bei vielen schon einige Zeit zurückliegt, ist der Impfschutz nicht mehr umfassend vorhanden und kann milde Krankheitsverläufe oder eine verringerte Wahrscheinlichkeit von Long Covid nicht mehr unbedingt ermöglichen.
Ein weiterer Weg seine Mitmenschen und sich zu schützen, besteht in der Nutzung von Schnelltests, etwa in Form eines Bürgertests, innerhalb von Firmen oder aber als Selbsttest. Laut Paul-Ehrlich-Institut sind fast alle der von ihnen untersuchten Schnelltests in der Lage, Infektionen auch mit Omikron zu erkennen.
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