Schutzkleidung im Gesundheitsbereich bietet seinem Träger zuverlässigen Schutz vor Krankheitserregern oder auch vor Tröpfchen und Spritzern. Zu dieser Kleidung zählt neben Schutzmasken (Link) und Schutzhandschuhen (Link) beispielsweise auch Schutzkleidung, die größere Teile des Körpers bedeckt, wie Schutzkittel oder Overalls.
Produktdetails
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Schutzkittel kaufen – darauf gilt es zu achten
Arten von Schutzkitteln
Es gibt verschiedene Arten von Kitteln mit unterschiedlichen Anwendungszwecken in verschiedenen Bereichen. Darunter fallen Besucherkittel, Infektionsschutzkittel bzw. Isolierkittel, Schutzanzug Overalls, Schürzen oder Schutzkittel.
Schutzkittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie langärmelig, mit Armbündchen versehen sind und rückenbedeckend sind.
Schürzen dagegen sind ärmellos und hinten offen. Sie dienen dem Durchfeuchtungsschutz der Arbeitskleidung, beispielsweise beim Waschen von Patienten. Während Schutzkittel nur flüssigkeitsabweisend sind, sind Schürzen in der Regel flüssigkeitsdicht.
Infektionsschutzkittel bzw. Isolierkittel bieten Schutz gegen biologische Gefahren (Blut, Bakterien, Viren etc.) und müssen ausreichend lang und einfach zu verschließen sein.
OP-Kittel sind sterile Schutzkittel, die sich für Operationen eignen.
Besucherkittel sollen vor geringen oberflächlichen mechanischen Risiken schützen und sind zudem ebenfalls für den einmaligen Gebrauch vorgesehen.
Eine weitere Art von verwendeter Schutzkleidung sind Overalls bzw. Einmalschutzanzüge. Verwendet werden diese bei Verdacht oder aber Erkrankung mit Erregern der Risikogruppe 4. Die Overalls sind ausgestattet mit Füßlingen, um somit eine Schutzhülle um den gesamten Körper zu bilden. Zusätzlich ist ein Atemschutz nötig. Außerdem möglich sind Schutzanzüge mit eigenem Gebläse oder integrierten Handschuhen. Generell sind die Overalls wasser- und flüssigkeitsundurchlässig und bestehen aus PP oder PE. Allerdings ist das An- und Ablegen der Overalls sehr aufwendig, daher sollten Hygienepläne je nach Situation eng mit Aufsichtsbehörden abgestimmt werden.
Im Klinikalltag sind unterschiedliche Kittel einsetzbar, je nach Tätigkeit im Hygieneplan.
Anwendungsbereiche
Schutzkittel gehören zu den am häufigsten genutzten klinisch angewandten Schutzausrüstungen. Mit ihrer Hilfe soll die Kontamination von Arbeitskleidung von Angestellten im Gesundheitsbereich oder aber die normale Kleidung von Gästen mit beispielsweise Infektionserregern verhindern. Schutzkittel zur medizinischen Verwendung sollten CE-zertifiziert sein und unter der Norm 14126 als Medizinprodukt bzw. Schutzkleidung geführt werden.
Dabei gilt es, sterile und keimarme Kittel zu unterscheiden.
Während sterile Kittel sich für Operationen oder invasive Maßnahmen eignen (z.B. OP-Kittel), dienen keimarme Kittel ausschließlich dem Kontaminationsschutz des Trägers vor Infektionen.
Sterile Kittel übernehmen zum einen die Funktion des Patientenschutzes, indem sie Schutz vor Kontaminationen primär steriler Bereiche bieten. Aber auch zum Personenschutz eignen sich die Kittel, etwa zum Schutz vor Blut oder potenziell infektiösen Sekreten oder Flüssigkeiten.
Zusätzlich zu keimarmen Kitteln kann ein Schutz vor Flüssigkeiten, wie Blut oder Sekreten, oder aber beim Waschen eines Patienten, durch spezielle Kittel gewährleistet werden. Diese bestehen größtenteils aus PP mit einer Teilbeschichtung aus PE.
Die meistens im Gesundheitswesen genutzten Kittel sind Einwegprodukte, daher müssen sie nach einmaliger Benutzung entsorgt werden. Zwar können auch Mehrwegkittel genutzt werden, die allerdings durch spezielle Verfahren gereinigt bzw. desinfiziert werden müssen. Solche Kittel werden jedoch seltener genutzt.
3. Materialien
Die Kittel gibt es in verschiedenen Materialien wie PP, PE, SMS, Vließ oder Baumwolle.
PP, oder Polypropylen ist neben PE am weitesten verbreitet. Es handelt sich dabei um einen thermoplastischen Kunststoff, der gut nutzbare technische und chemische Eigenschaften hat. Aufgrund des günstigen Preises und der vorteilhaften Verarbeitungs- und Verwertungseigenschaften eignet sich PP für eine Vielzahl an Anwendungen.
PE, oder Polyethylen, wird vor allem für Verpackungen und Folien genutzt und dient häufig zur Beschichtung von Schutzkitteln.
Bei Vlies handelt es sich um ein textiles Produkt, das aus einzelnen Fasern besteht. SMS-Vlies wird häufig für Schutzkleidung verwendet, ist dabei bequem und atmungsaktiv und kann vor leichten Spritzern schützen. SMS steht für Spunbound Meltblown und Spunbound und ist ein Verbund aus einer aus spröden und sehr dünnen schmelzegeblasenen Polypropylen-(PP)-Fasern (Meltblown) bestehenden Barriereschicht zwischen zwei Schichten PP-Spinnvlies.
Alternativ gibt es Schutzkittel auch aus Baumwolle. Diese allerdings zählen nicht als Medizinprodukt oder Schutzausrüstung im Sinne der PSA-Verordnung, sondern nur um ein textiles Hilfsmittel zum Schutz vor Tröpfchen.
Material
Eigenschaften
Polypropylen (PP)
Thermoplastischer Kunststoff mit gut nutzbaren technischen und chemischen Eigenschaften
günstiger Preis und
vorteilhaften Verarbeitungs- und Verwertungseigenschaften
eine Vielzahl von Anwendungen geeignet
Polyethylen (PE)
Weit verbreitetes Material
wird vor allem für Verpackungen und Folien genutzt
dient häufig zur Beschichtung von Schutzkitteln
Vlies
textiles Produkt, das aus einzelnen Fasern besteht
Spunbound Meltblown Spunbound (SMS)
Häufig verwendet
bequem und atmungsaktiv
kann vor leichten Spritzern schützen
Verbund aus einer aus spröden und sehr dünnen schmelzegeblasenen Polypropylen-(PP)-Fasern (Meltblown) bestehenden Barriereschicht zwischen zwei Schichten PP-Spinnvlies
Baumwolle
Kein Medizinprodukt oder Schutzausrüstung im Sinne der PSA-Verordnung
textiles Hilfsmittel zum Schutz vor Tröpfchen
aufgrund zusätzlicher Reinigungskosten selten genutzt
Normen der Schutzkittel
Schutzkittel nach EN 14126 sind Teil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA), die zum Selbstschutz bei der Arbeit mit potenziell gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten gesetzlich gefordert ist. Weitere wichtige Kennnormen für Schutzkleidungen sind beispielsweise EN 13795, EN 13688, EN 14325:2018-08, und EN 13034:2009-08.
Die Norm EN 14126 umfasst Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Schutzkleidung gegen Infektionserreger. EN 13795 ist zuständig für Operationskleidung und -abdecktücher und umfasst dabei alle dafür notwendigen Anforderungen und Prüfverfahren. EN 13688 umfasst die allgemeinen Anforderungen an Schutzkleidung, wie etwa Name, Produkttyp oder Produktnorm.
Für Arbeiten, die den Einsatz von Schutzkleidung mit Leistungsanforderungen gegen Infektionserreger erfordern, ist zusätzlich die EN 14126:2004-01 anzuwenden. Die Norm umfasst die Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Schutzkleidung gegen Infektionserreger, wobei grundlegende Anforderungen ans Material festgelegt werden. Dazu gehören beispielsweise Anforderungen an Nähte und Verbindungen, Widerstandsfähigkeit gegen Penetration oder aber mechanische und chemische Anforderungen. Damit sollen Träger gegen biologische Gefahren wie Blut, Bakterien, Viren, Parasiten etc. geschützt werden, indem sie flüssigkeitsdicht, strapazierfähig und ggf. wiederverwendbar ist.
Weitere wichtige Normen, wie EN 14325:2018-08, und EN 13034:2009-08 umfassen Leistungsanforderungen und Leistungseinstufungen für Schutzkleidung gegen Chemikalien.
Typen
Bei der Arbeit mit Gefahrenstoffen verpflichtet sich der Arbeitgeber Mitarbeitenden Schutzkleidung nach PSA Kategorie III zur Verfügung zu stellen. Chemikalienschutzkleidung (CS-Kleidung) soll seinen Träger gegen tödliche Gefahren oder ernste irreversible Gesundheitsschäden schützen. Diese Kleidung wird mit den europäischen Normen je Prüfungsanforderung Typ 1 bis Typ 6 bezeichnet. Während die Typen 1a bis c Schutz gegen gasförmige Gefahrenstoffe bieten, schützen Typ 3 oder 4 gegen flüssige Stoffe und Typ 5 gegen Stäube. Typ 6 bietet begrenzten Sprüh- oder Spritzschutz gegen flüssige Chemikalien. Während CS-Kleidung des Typ 1 nur selten genutzt wird aufgrund von hohen Kosten und aufwändiger Art des An- und Ablegens, sind die Typen 3 bis 6 für das Arbeitsleben relevant. Für den Einsatz gegen hoch pathogene biologische Erreger und Toxine (besonders gefährliche Bakterien, Viren, Pilze oder Toxine) werden Schutzanzüge zusätzlich mit verschiedenen Methoden getestet und mit einem „B“ gekennzeichnet.
Schutzkleidung
Kurzbeschreibung
Norm
Typ 6
Begrenzter Schutz gegen flüssige Chemikalien in Form von Spritzern und Sprühnebel (begrenzt sprühdicht)
DIN EN 13034
Typ 5
Staubschutzanzug, Schutz gegen feste Aerosole
DIN EN ISO 13982-1
Typ 4
Anzug mit sprühdichten Übergängen – Schutz gegen Sprühnebel
DIN EN 14605
Typ 3
Anzug mit flüssigkeitsdichten Übergängen; Schutz gegen Flüssigkeitsstrahl
DIN EN 14605
Typ 2
Nicht gasdichter Chemikalienschutzanzug mit einer Atemluftversorgung mit Überdruck
DIN EN 943-1
DIN EN 943-2 (ET)
Typ 1 a
Gasdichter Chemikalienschutzanzug mit einer im Chemikalienschutzanzug getragenen umgebungsluftunabhängigen Atemluftversorgung, z.B. einem Behältergerät mit Druckluft
Typ 1 b
Gasdichter Chemikalienschutzanzug mit einer außerhalb des Chemikalienschutzanzuges getragenen umgebungsluftunabhängigen Atemluftversorgung, z.B. einem Behältergerät mit Druckluft
Typ 1 c
Gasdichter Chemikalienschutzanzug mit einer Atemluftversorgung mit Überdruck, z.B. aus externen Leitungen
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